Project Description

Andrea Voß (39)

„Spaß am Leben ist die wichtigste Medizin“

Zwei Mal erkrankt Andrea Voß aus Willich (NRW) an Krebs, zwei Mal kämpft sie sich zurück ins Leben. Sie weiß, wie hart die Zeit mit und nach Krebs ist – und wie heilsam schöne Erlebnisse. Darum hat sie den Verein „Wir können Helden sein! e. V.“ gegründet

Das Meer sehen, Freiheit atmen, spüren, dass es da draußen mehr gibt, als wir greifen können: „Zwischen meinen Chemobehandlungen“, erzählt Andrea, „wollte ich immer ans Meer. Irgendwas zog mich dorthin.“ Doch mehr als einen Zelturlaub können sie und ihr Mann Rafael sich damals nicht leisten.

Andrea Voß ist 29 Jahre alt, als sie nach vielen Arzt- und Klinikbesuchen das erste Mal die Diagnose Lymphdrüsenkrebs bekommt. Schon seit Monaten fühlt sie sich schlapp, ist immer wieder erkältet, hat Fieber, spürt: „Da stimmt was nicht.“ Acht Monate dauert die Behandlung, mit bösen Nebenwirkungen, Haarausfall, tiefer Erschöpfung. Aber 2011 ist sie durch, denkt: Geschafft, jetzt startet die Zukunft! Andrea heiratet, im Frühling 2012 wird sie schwanger, das Paar richtet in Gedanken schon das Kinderzimmer ein. Doch das Baby stirbt in der 12. Woche. „Ich wusste: Mein Kind ist tot, weil der Krebs zurück ist“, sagt Andrea. Dieses Mal ist ihr ganzer Körper betroffen. Nur eine Transplantation eigener, aufbereiteter Stammzellen kann sie retten: „Ich hatte Todesangst.“ Fünf Monate Krankenhaus. Doch auch dieses Mal packt sie es.

Und obwohl das Geld nur für die Mini-Auszeit im Zelt reicht – die unbeschwerten Momente geben ihr Lebensfreude, Lebensmut. „Tolle Erlebnisse haben heilende Kräfte“, sagt Andrea. „Während und nach der Behandlung. Man muss ja erst einmal in den Alltag zurückfinden. Finanziell ist oft gar nichts mehr drin, nicht mal Konzerttickets. Krebs ist teuer, man braucht zusätzliche Medikamente, Hilfsmittel.“

Mit diesen Erfahrungen im Herzen gründet die Synchronsprecherin 2016 den Verein „Wir können Helden sein!“. Jetzt macht sie mit Spenden und Sponsoren möglich, dass junge Krebskranke „mal rauskommen“. Sie erfüllt Wünsche, organisiert Eintrittskarten, Paragliding oder einen Tag im Wellnesshotel, schafft gute Erinnerungen. Dafür hat sie auch den „Heldencamper“ ins Rollen gebracht, ihr neues Projekt. Ein Kastenwagen, der mit Spenden gekauft und von einer Fachfirma umgebaut wurde. Erkrankte können sich den Camper für 15 Euro pro Tag leihen. „Wer das nicht zahlen kann, bekommt ihn kostenlos“, sagt Andrea. Um etwa während der Chemo einfach mal einen Wochenendtrip zu machen. Eine ganze „Heldencamper“-Flotte, das ist Andreas Traum. Den ersten hat sie „Hope“ genannt, Hoffnung. Weil keiner besser weiß als sie: „Die darfst du nie verlieren.“

Stand 2019

Wir können Helden sein! e.V.
INFOS: www.wir-koennen-helden-sein.de
SPENDEN: DE76 3106 0517 3221 2640 10

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