Project Description

Angela Jacobi (58)

Hoffnung und Zukunft für die Ärmsten

Probhat (29) war ein Straßenkind in Kalkutta, völlig verängstigt und abgemagert – heute ist er Doktor der Sozialwissenschaften. Auch Maria (17) lebte als Achtjährige ganz allein in den Straßen der bettelarmen indischen Stadt – heute geht sie zur Schule und will Krankenschwester werden. „Mama Angela“, sagen die beiden, „hat uns gerettet. Uns und viele andere Kinder.“

Fast 500 indischen Straßen- und Waisenkindern hat Angela Jacobi (58) mit ihrer Stiftung eine Zukunft gesichert. Die ehemalige Lehrerin und Arzthelferin aus Wolpertswende in Baden-Württemberg hat in Kalkutta Schulen und Wohnhäuser mit aufgebaut, sorgt dafür, dass die Ärmsten der Armen saubere Kleider und Essen haben. „Vor allem die Mädchen brauchen unsere Hilfe, damit sie in Würde leben können!“

Auslöser für Angela Jacobis Engagement ist ihre erste Reise nach Indien 1997: In Kalkutta lernt sie Mutter Teresa kennen – und das unfassbare Leid der Straßenkinder. „Am Bahnhof sah ich, wie ein halb verhungertes Kind mit einem Hund kämpfte – beide stritten um ein Stück Brot, das im Dreck lag“, erinnert sie sich. Und sie trifft damals auch den Straßenjungen Probhat: „Wir haben niemanden – kannst du nicht unsere Mutter sein?“, fragt er sie. Zutiefst bewegt beschließt Angela Jacobi zu helfen. Mit Geld, mit Tatkraft, mit Liebe. Zurück in Deutschland hält sie Vorträge, organisiert Benefizkonzerte, Flohmärkte, sammelt überall Spenden – und gründet 2005 gemeinsam mit ihrem Mann die „Dr. Michael und Angela Jacobi Stiftung.“

In den verschiedenen Häusern in und um Kalkutta – mittlerweile sind es 20 – finden Straßenkinder ein Zuhause. Hier werden sie verpflegt und medizinisch versorgt, hier bekommen sie aber auch die Chance, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Derzeit leben 120 Mädchen und 380 Jungen gemeinsam mit ihren Betreuern in den Häusern. Fast alle lernen erst dort Lesen und Schreiben, werden zu fröhlichen selbstbewussten Kindern.

Mindestens einmal pro Jahr reist Angela Jacobi noch nach Indien, inzwischen unterstützt sie aber auch Bildungsprojekte für Hilfsbedürftige und Flüchtlinge im benachbarten Burma. Angela Jacobi: „Wir dürfen die, die in der Welt leiden, nicht vergessen. Sie alle haben die Chance auf ein besseres Leben verdient. Dafür kämpfe ich!“

Stand 2013

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