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Claudia Kotter († 30)

Claudia Kotter klärte über Organspenden auf

Riesen-Stimmung in einer Kneipe im Berliner Szene-Viertel Prenzlauer Berg: Junge Menschen amüsieren sich, lachen und tanzen. Sie alle sind aber nicht nur zum Feiern da. Sie wollen auch mehr über Organspende wissen! Auf einer Party? Ja! Claudia Kotter hatte sie organisiert, gemeinsam mit ihren Mitstreitern vom Verein „Junge Helden“. Sie klären über Organspende auf – unverkrampft, ohne erhobenen Zeigefinger. Claudia Kotter hatte selbst eine Spenderlunge, lebte mit der Autoimmunkrankheit Sklerodermie, die Bindegewebe und Organe verhärtet. Ihr extrem zierlicher Körper und harte Linien im Gesicht ließen erahnen, was sie in ihrem jungen Leben durchgemacht hatte. „Ich habe vier Jahre am Stück im Krankenhaus verbracht“, erzählte sie. So lange dauerte es, bis sie 2007 – mit 26 Jahren – die rettende Spenderlunge bekam. „Aber ich habe in dieser Zeit nicht nur gewartet – ich habe gelebt!“ Und die „Jungen Helden“ gegründet! In der Klinik bekam sie mit, wie verzweifelte Eltern auf ein Spenderorgan für ihr krankes Kind warteten. Sie hörte Ärzte sagen: „Wenn wir in 24 Stunden kein Organ haben, ist es für Ihr Kind zu spät.“ Claudia wollte niemanden überreden, einen Spendeausweis auszufüllen: „Das ist eine total persönliche Sache!“ Aber sie fand es wichtig, dass jeder darüber nachdenkt und sich bewusst entscheidet. Zurzeit brauchen in Deutschland 11.710 Patienten ein Spenderorgan – es ist ihre letzte Überlebenschance. Mit 15 ehrenamtlichen Helfern – alle um die 30 – entwickelte die Berlinerin Projekte, die aufrütteln. Sie gehen in Schulen, Kneipen und Discos, verteilen Handzettel, sprechen mit Leuten. Alles unter dem Motto: Ja, wir können Leben weitergeben.

Stand 2011

Junge Helden e.V.
INFOS: www.junge-helden.org
SPENDEN: DE79 1007 0024 0068 6006 00

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