Vor drei Jahren hat Mara Buhl gemeinsam mit Polizisten, Feuerwehrleuten, Rettungskräften in Lüdenscheid den Verein „Soko Respekt“ gegründet. Die Idee von Mara und ihren Mitstreitern: Aufklärung! „Wir sind überzeugt: Wenn mehr darüber geredet wird, wie Einsatzkräfte behindert werden, dann kann die Gesellschaft auch reagieren, etwas verändern. Alle müssen verstehen: Ein Rettungswagen blockiert eine Straße nicht, um andere zu ärgern – er steht da, um Leben zu retten!“ Mara weiß, wie Einsätze sich anfühlen: Seit fünf Jahren ist sie ehrenamtliche Rettungshelferin bei den Johannitern. „Wenn man dann bei der Arbeit auch noch von Gaffern behindert wird, macht das wütend!“ Sie kennt viele verstörende Geschichten. „Ein Kollege reanimierte in einer Wohnung einen Patienten, als plötzlich ein Fremder im Wohnzimmer stand, rumbrüllte und forderte, die Herzmassage zu unterbrechen und den Rettungswagen wegzufahren“, erzählt sie. „Solche Menschen vergessen, dass morgen sie selbst dort liegen könnten …“ Mara und ihre Mitstreiter gehen in Schulen, stellen sich mit Info-Ständen auf Märkte, halten Vorträge – um für mehr Respekt zu werben. „Es darf nicht sein, dass Einsatzkräfte in Gefahr sind, weil sie helfen.“ Auch das Verhalten von Gaffern beklagte Mara Buhl auf der GOLDENE BILD der FRAU-Bühne: „Wer das Foto eines Unfalltoten im Internet postet, vergisst die Konsequenzen. Riskiert, dass Angehörige tote Familienmitglieder bei Facebook entdecken.“ Sie appelliert: „Menschen denken zu oft nicht nach. Und manchmal wissen sie vermutlich einfach nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen.“ Auch deshalb erklärt Mara in Workshops, wie man hilft: „Jeder kann einen Sichtschutz aus Jacken aufbauen, Unfallstellen abschirmen, Leute wegschicken. Kleine Dinge können große Unterschiede machen.“ Geehrt wurde Mara Buhl bei der GOLDENEN BILD der FRAU von einem Prominenten, der „beruflich“ auch viele Retter trifft, sich von ihnen beraten lässt: Schauspieler Sebastian Ströbel ist der „Bergretter“ in der gleichnamigen ZDF-Serie: „Unfassbar, dass es Menschen gibt, die sich Helfern mit ihrem Handy in den Weg stellen.“ Mara wünschte er, „dass alle aufwachen und es ihren Verein bald nicht mehr geben muss“. Mehr als 550 Mitglieder hat die „SoKo Respekt“ inzwischen. Nicht nur Einsatzkräfte, sondern Menschen aus allen Bereichen. Mara will noch mehr Leute bewegen: „Denn wenn wir die Achtung voreinander verlieren, vor der Arbeit der anderen, dann ist uns wirklich nicht mehr zu helfen.“ Unseren größten Respekt hat sie – und deshalb jetzt auch die GOLDENE BILD der FRAU!