Project Description

Salome Saremi-Strogusch (36)

Kämpft für mehr Toleranz und Zivilcourage.

Die Stewardess kämpft mit dem „Fabian Salars Erbe e.V.“ für mehr Toleranz und Zivilcourage.

Sie steht vor 200 Schülern in der Aula des Goethe Gymnasiums in Bensheim und erzählt ihre Ge­schichte. Wie ihr Bruder im Septem­ber 2008 dazwischengeht, als vier Männer in einer Disco ein Pärchen belästigen. Wie diese vier ihm spä­ter vor dem Club auflauern und ihn zusammenschlagen. Wie ihm nie­mand hilft, wie sie ihn liegen lassen, ein Taxi ihn überfährt und er vier Wochen später stirbt. Fabian Salar Saremi wird 29 Jahre alt. Als sie endet, herrscht Stille in der Aula. Eine Stille, die Salome Saremi-Strogusch mit ihrer Botschaft füllt: „Mein Bruder wollte helfen und hat dafür mit seinem Leben bezahlt“, sagt sie, „So etwas darf nie wieder passieren.“

Seit seinem Tod enga­giert sich die Flugbeglei­terin für mehr Toleranz und Zivilcourage. Mit ihrem Vater, Freunden und Ange­hörigen hat sie den Verein „Fabian Salars Erbe“ gegründet. „Nicht wegzuschauen, wenn andere in Gefahr sind, sondern zu helfen: Das ist in unserer Gesellschaft nicht selbst­verständlich. Wir wollen das än­dern. Jeder kann etwas tun, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.“

Salome und ihre Mitstreiter hal­ten Vorträge, nehmen an Diskussi­onen teil, veranstalten jedes Jahr an Fabians Geburtstag ein Konzert in seiner Heimatstadt Bensheim: „Bergstraße zeigt Courage“. Und sie geben Workshops in Schulen – un­ter dem Motto „Mut tut gut“.

„Gerade jungen Menschen wollen wir zeigen, dass Gewalt keine Lö­sung ist. Wie wichtig es ist, aufein­ander zu achten. Wir alle möchten doch in einer Welt leben, in der ei­ner dem anderen hilft“, sagt Salo­me, die vor wenigen Wochen selbst Mutter geworden ist. Wenn sie sieht, wie sich die Schüler mit­reißen lassen, zum The­ma malen, singen, dis­kutieren – dann fühlt sie, dass der sinnlose Tod ihres Bruders nicht umsonst war. Dass sie weiterträgt, wofür er gestorben ist: füreinander da zu sein.

172 Mitglieder hat der Verein heu­te. Und er wächst weiter. Die Ver­einsarbeit, sagt Salome, sei für sie eine Lebensaufgabe geworden: „Ich wünsche mir, dass nie wieder eine Mutter, ein Vater oder eine Schwes­ter den unendlichen Schmerz über einen so sinnlosen Tod fühlen muss. Dafür kämpfe ich.“

Stand 2012

Fabian Salars Erbe e.V.
INFOS: www.fabiansalarserbe.de
SPENDEN: DE85 5095 0068 0002 0913 87

Unsere PREISTRÄGERINNEN 2024