Mit „Herzenswünsche e.V.“ gibt Wera Röttgering schwer kranken Kindern neuen Mut und neue Kraft.

Vorsichtig streichelt Amelie über die rosa Rüschen ihres Kleidchens. Immer und immer wieder. Dann schaut die 5-Jährige auf, sagt mit leuchtenden Augen: „Schau mal Mami, jetzt bin ich eine echte Prinzessin!“ Vergessen sind in diesem Moment die Schmerzen, die Wochen im Krankenhaus, die tägliche Dialyse, das lange Warten auf die Spenderniere. Was sie machen möchte, wenn alles überstanden ist – das hatten Mama und Papa sie in der schweren Zeit gefragt. Amelies Antwort: „Einmal Prinzessin sein!“

Jetzt ist dieser Traum wahr geworden – dank „Herzenwünsche“, dem Verein, den Wera Röttgering vor 20 Jahren gegründet hat. Ganz klein hat sie angefangen, unzählige Stunden an Kinderbetten gesessen, Köpfchen gestreichelt, zugehört. Inzwischen gehören 70 ehrenamtliche Helfer zu ihrem Team. Sie arbeiten mit 150 Kliniken in ganz Deutschland zusammen – und erfüllen bis zu 600 Herzenswünsche jedes Jahr! Das kann eine Ballonfahrt sein, Ferien auf dem Ponyhof, Treffen mit dem Lieblingsstar – oder eben ein Prinzessinnen- Fest. Zwei Tage verbringt Amelie auf „Dornröschen-Schloss Sababurg“ in Hessen. Sie schüttelt Dornröschen die Hand, sitzt stolz im Prinzessinnenkleid an der Schlosstafel.

„Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie die Kinder Mut fassen, plötzlich wieder voller Energie sind“, sagt Wera Röttgering. „Träume machen stark. Und sie können beim Gesundwerden helfen.“

Hannah kämpft noch: Sie hat Lymphdrüsenkrebs, die Diagnose kam vor einem Jahr. Durch die Chemotherapie fielen ihre langen blonden Haare aus. Aber was Hannah viel trauriger macht: „Meine große Schwester, die Lea, kommt nicht damit klar, dass ich so krank bin. Früher haben wir viel zusammen gemacht. Das war schön.“ Was sie sich noch wünscht? „Mal zu einem Fußballspiel der Frauen- Nationalelf zu gehen!“ Wera Röttgering nimmt Hannahs Hand und verspricht: „Wir kümmern uns, das klappt bestimmt. Und dann nimmst du deine Schwester mit.“